Donnerstag, 24. November 2011

Die gehenden Toten

Die erste Zombieserie, die ich kennenlernen durfte, heißt The Walking Dead. Es gibt schon drei Staffeln, bisher habe ich nur die erste gesehen. Der Reiz liegt darin, dass es ja - im Unterschied zum in Zombiefilmen üblichen Ende - immer irgendwie weiter gehen muss und die Handlung deshalb ungewohnte Schraubendrehungen vollführt. Es gibt schöne Bilder und es ist gruselig (der Kröterich kann es nach Mitternacht praktisch nicht mehr gucken, dann müssen wir schnell noch auf eine Aufzeichnung vom "Supertalent" umschalten). Die Hoffnungslosigkeit, das Herumirren und die aufbrechenden Konflikte haben mich an den Anfang von "Heiligtümer des Todes" erinnert. Man kann kaum glauben, dass so etwas im Fernsehen gelaufen ist.

Sonntag, 20. November 2011

Forum fsV

Was wir getan haben
in den alten tagen
als alles anfing
als du meinen rosa schal dir ausgeliehen hast
den ich nie wieder so zurück bekam

da habe ich schon gelernt
dass die die wohlwollend und freundlich tun
um ihre macht zu halten
dich niedertreten
wenn du sie fragst

wir wurden ausgestellt
und totgelobt
und reduziert
auf ein zwei Zeilen

es wurde dialog gefordert
und mit beibringen von scham verhindert

und doch war es schön

wir lernten uns kennen
da hat es angefangen
und für dich nicht mehr aufgehört

(für n.h.)

Martinssommer

Die Sonne lässt die Augen des Kröterichs leuchten wie Bernstein, die Locken der Terrieristen glänzen wie rotes Gold. Sie sehen alle aus wie Heimdall, der den Bifröst bewacht.

Freitag, 18. November 2011

Und die Zeit

Ich wünsche mir, dass die Zeit stehen bleibt. Während ich Bücher ins neue Regal einräume. Während ich mit den Terrieristen durchs Laub raschle. Während ich die weichen, nachgiebigen Lippen des Kröterichs küsse. Während wir frühstücken am großen Tisch. Während wir mit Apibul anstoßen und einen neuen Film gucken.
Und die Zeit bleibt stehen. Für Sekunden stehen.
Und irgendwann werden sich diese Sekunden aufsummieren auf ein Jahr. Dann habe ich ein Jahr länger gelebt.

Sonntag, 13. November 2011

Mutter

Jetzt ist es so, dass in mir kein Gefühl mehr übrig ist.
Die Jahre meines Buhlens um Liebe und Respekt sind lange vorbei. Sie gibt sich durchaus Mühe, freundlich zu sein, schreibt Karten, hält sich mit Vorwürfen zurück. Wir sollen sie besuchen kommen. Wie geht es den Rackern. Sind wir alle gesund.
Sie ist es nicht. Und ich habe Mitleid mit ihr, auf eine unpersönliche Art, weil sie eine allein lebende alte Frau ist. Aber ich möchte sie nicht besuchen, noch nicht einmal anrufen. Sie ist mir nicht sympathisch.

Raschelnde Blätter

Laubhaufen! Was kann es Schöneres geben? Selten hat mir der Herbst so gefallen. Alles ist bunt, sonnig, leuchtend, Wald und Wege sind eine raschelnde Fläche. Die Luft ist frisch, aber nicht kalt oder feucht, die Wiesen sind nicht matschig und die Pfoten bleiben (meistens) sauber. Die Heizung ist an, aber nur auf Zwei, es duftet nach rotem Apfel und Ahornsirup, während ich mit meinem Kindl und einer Teetasse auf dem Sofa sitze und mich freue, dass ich mir direkt, wenn ich mein Buch ausgelesen habe, ein neues runterladen kann. Nie mehr Lesenotstand! Und keine weiteren Regalbretter mit Staubfängern drauf.

Montag, 7. November 2011

Wieder zuhause

Fenster putzen, Radio hören, Kartons ausräumen, Möbel umstellen... Nur ärgerlich, dass man auch noch arbeiten muss.

Sonntag, 6. November 2011

Nachhall

Wieder in der Stadt. Noch die letzte holländische Milch, das Ontbijtbrodje. Mir wird klar, dass das schon meine Jugendzeit war: ländliche Umgebung, 180 Grad Himmel, mittags frühstücken am großen Tisch, Musik. Spazierengehen. Verliebtheit.

Donnerstag, 3. November 2011

Die große Leere

Der heutige Tag ist trüb, es regnet nicht, ist aber sehr wolkig. Trotzdem ist es so warm, dass man nicht mit geschlossener Jacke gehen kann und die Hunde sich mit dem Bauch ins Wasser legen zur Kühlung.
Der Strandpavillon macht jetzt, nach dem Feiertagsansturm, wieder früher zu, und wir sind zu spät dran. Macht nichts, wir gehen bei Ebbe am Meeressaum entlang, ein Stück weiter als sonst. Eine schier unendliche Fläche aus Sand und Meer liegt vor und hinter uns. Wir treffen nur am Strandaufgang ein paar Leute, nach 100 Metern sind wir völlig allein mit den Möwen, Strandläufern und Dohlen. Alles ist ruhig und leer. Endlich.

Dienstag, 1. November 2011

Erster November

Die Bäume und Sträucher im ganzen Park leuchten in der Sonne in allen Farben. Blühende Rosen und Wicken rahmen die Häuschen ein, Hortensienblüten sitzen vertrocknet auf ihren Stängeln. Auf dem Morgenspaziergang mit den Terriern zieht ein Wildgänseschwarm über uns hinweg.
Die Gärtner lärmen mit ihren Rasentraktoren über die Wiesenflächen. Am Flüsschen neben der Holzbrücke liegt schon seit Tagen ein riesiger Haufen abgemähten Schilfs, den die Enten meiden und die Hunde lieben. Mitten auf der Straße finden wir Hirschlosung.
Auf dem Strandaufgang laufen wir durch dünne Nebelwolken, die über der Dornenlandschaft liegen. Das Meer glänzt erst blau, dann silbern und geht in den Horizont über. Wir laufen mit umgebundenen Jacken über den Strand, setzen uns in den Sand und sonnen uns. In der Ferne dümpeln kleine Jachten, ein großer Fischkutter zieht vorbei. Ganz hinten sind die Dünen der nächsten Halbinsel zu erkennen.
Im Strandpavillon sitzen wir auf der Holzterrasse und trinken Koffie verkeert und ein kleines Grimbergen. Die Hunde liegen unter dem Tisch und beobachten argwöhnisch die Malinoishündin der Cafébesitzer.
Der Himmel wird rosa, dann pink, als wir am Ufer entlang zurückgehen. Auf halbem Wege fällt die Dunkelheit wie ein Vorhang über den Strand. Oben auf dem Strandaufgang riechen wir schon die Holzfeuer der Kamine. Eine lachende Gruppe mit Taschenlampen und Hunden kreuzt unseren Weg. "Achtung, Gegenverkehr!"
Der Schein der Laterne fällt auf die Holzbrücke, wo wir lange Schatten machen, und auf unser Haus.

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Zuletzt aktualisiert: 29. Jan, 17:52

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