Seyran Ates arbeitet weiter

Seyran Ates setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte muslimischer Frauen ein. Ständige Drohungen und gewalttätige Angriffe haben sie schließlich dazu gebracht, aufzugeben und ihre Zulassung als Anwältin zurückzugeben (was sie selbst sagt: hier).

Heute teilten der Berliner Anwaltsverein und der Deutsche Juristinnenbund nach einem Gespräch mit Ates mit, die Anwältin wolle nun doch weiterarbeiten. Die Juristenvereinigungen wollen ihr helfen, eine Anwaltskanzlei zu finden, in der sie ab dem kommenden Jahr tätig sein könnte. Bis dahin werde sie sich mit ärztlicher Hilfe von den Strapazen erholen. Der Verein will außerdem einen Unterstützerkreis gründen.

"Ich bin überwältigt von der Solidarität, die mir von so vielen Menschen und auf sehr vielen Ebenen entgegengebracht worden ist. Damit habe ich nicht gerechnet", ließ Ates über den Anwaltsverein mitteilen.

Und davor? Keiner hat ihr geholfen.
orgyen - 12. Sep, 00:30

Ich kannte sie bis eben überhaupt nicht!

honigsaum - 12. Sep, 12:27

Das ist eben symptomatisch, finde ich, eine Frau, die buchstäblich unter Einsatz ihres Lebens in Deutschland für Menschenrechte (hier: Frauenrechte) eintritt, und die bis vor einem Monat kaum jemand auch nur dem Namen nach kannte. Kein Wunder, dass sie verzweifelte.
HrWolf - 14. Sep, 17:45

Mir ist die Frau bei einigen Talkshows aufgefallen und fand sie einfach nur gut. Das sie jetzt, endlich, Unterstützung, offensichtlich von Berufskollegen, bekommt, freut mich sehr.
Auch wenn es sich jetzt sehr platt anhört, aber solche Menschen brauchen wir dringend.

honigsaum - 14. Sep, 22:56

Mich freut es auch, ich finde es allerdings auch bestürzend, dass es diese Unterstützung offensichtlich vorher nicht gab. Und das zweite - ja!
C. Araxe - 14. Sep, 20:06

Was da im Vorfeld abgelaufen ist, fand ich einfach nur erschreckend. Und zeigt wie wenig Sicherheit ein Staat bietet, der gemeinhin als Rechtsstaat bezeichnet wird.

honigsaum - 14. Sep, 21:17

Absolut. Und dass auch die "Gesellschaft", z. B. in Form von Menschen auf der Straße, damit nichts zu tun haben will.
C. Araxe - 14. Sep, 21:27

Das ewige Wegsehen. Ich nehme mich da selbst ja auch nicht aus. In manches mischt man sich zwar doch ein, weil man es eben nicht hinnehmen kann, aber es gibt doch so vieles, vor dem man kapituliert, weil man zu oft erlebt hat, dass man nichts ändern kann bzw., dass Menschen sich eben nicht so leicht ändern und man schlimmstenfalls selbst mit Gewalt konfrontiert wird.
honigsaum - 14. Sep, 22:54

Schon, aber man kann ja wenigstens auf dem Handy mal die Polizei anrufen!
C. Araxe - 14. Sep, 23:18

Ganz so einfach ist/war es dann doch nicht. Da ich selten ein Handy bei mir trage. Mir fallen da jedenfalls auch Situationen ein (O.K. - das war auch vor der Zeit, als es allgemein üblich war, dass fast jeder ein Handy mit sich trug), bei denen es für mich glimflich abging, da es da dann doch noch etwas Hemmungen gab, einer Frau eins in die Fresse zu hauen. Eben solche Situationen, bei denen man auch nur noch schwerlich dazu kommen würde, die Polizei zu rufen, weil dazu gar keine Zeit mehr ist.
honigsaum - 15. Sep, 07:27

Ich möchte gar nicht dafür plädieren, sich selbst in Gefahr zu begeben. Es geht mir eher um so etwas wie Vor- oder Nachsorge, oder ganz allgemein: Beteiligung.
Was mir nur selbst immer wieder begegnet ist, ist diese Haltung: "Das geht uns nichts an." Vor allem auch bei häuslicher Gewalt (gerade bei Migrantenfamilien) und Kindesmisshandlung. Wo einfach so lange weggeguckt wird, bis etwas wirklich Gravierendes passiert ist oder die Leute einfach wegziehen.

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