Samstag, 10. November 2007

Ruhe

Samstag. Endlich ausschlafen. Um zehn zieht einer seinen Hackenporsche durch den Hof. Rrrongrrongradarrrongrrong. Zong. Und lässt danach das Hoftor aufstehen, damit der Autolärm schön eindringen kann. Ich halte eisern die Augen geschlossen, obwohl meine Gedanken schon wieder bei Unerledigtem sind. Vielleicht krieg ich ja doch noch eine Mütze Schlaf. Um halb elf schiebt jemand ein Radio in die Wand direkt hinter meinem Kopfkissen. Hört sich an wie "Monstertrucks". Hysterische Boxringansagerstimmen und rammsteinartige musikalische Untermalung. Heyhey nowlookatthisaintthatgreaticantbelieveit, wowwoooooooww!!! Wroaaaar, wroaaar. Thisisphantastic wroaaaaar schakadada, schakadaddada. Iiiiieeet. Wroaar hesgotthehellinhiscarwow wroaaar wroaar wroaaaar!
Auf dem Land hätte einer um halb neun den Laubsauger angeworfen, sagt die Kröte.

Donnerstag, 8. November 2007

No longer lost

Was sagt der japanische Regisseur zu Bill Murray in der Werbespot-Szene? Was bisher "lost in translation" war, kommt jetzt ans Licht: die Übersetzung!

Samstag, 20. Oktober 2007

Hyäne

Ob man's glaubt oder nicht, die Hyäne hat der Zimmerwirtin ein Angebot gemacht, dass sie nicht ablehnen konnte...

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Montag, 8. Oktober 2007

Zombietime

Herbstzeit ist Zombietime.
Wenn jede Hausfrau Kürbisse auf die Treppenstufen legt, erwacht in mir die Lust aufs Gemetzel. Am Samstag kam schon mal "Land of the Dead" im Fernsehen, den kannte ich zwar schon und er ist überhaupt nicht gruselig, aber schön anarchisch mit den lernenden Zombies beim Angriff auf den Luxustower. Gern würde ich auch nochmal "Resident Evil Zero" (spielt im fahrenden Zug) auf dem Gamecube spielen (aber unglücklicherweise hat sich ja T. von W. getrennt und deshalb kann ich mir den Cube nicht mehr ausleihen). Dann eben "Silent Hill" auf der PS2, obwohl ich den zappelnden Mutanten in Hausfluren nicht so viel abgewinnen kann. Heute Abend gehts ins Kino, Milla gucken, in "Resident Evil: Extinction".

Nachtrag: Nach fünf Minuten gingen die zwei vor uns schon raus. (Wegen Grausamkeit, nicht, weil der Film schlecht war.)

2. Nachtrag: Als nächstes ist der Film mit dem schießenden Bein fällig.

3. Nachtrag: Jeder, der anfängt mit: "Die Zombies in bla sind eine Metapher für blubb", kommt bei mir für alle Zeiten auf die schwarze Liste.

Dienstag, 11. September 2007

Tiger Shark

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Montag, 20. August 2007

Harry ist nicht Buffy

Harry Potter und Buffy Summers haben viel gemeinsam. Beide sind mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet und haben ihr Leben, mehr oder minder unfreiwillig, bereits im Teenie-Alter dem Krieg gegen das Böse gewidmet. Ihre Eltern sind tot (Harry) bzw. sterben (Buffy), beide haben enge Freunde, die ihr Dasein erträglich machen und sie in ihrem Kampf unterstützen. Sie opfern ihr eigenes Leben, um das Böse aufzuhalten, und - sie stehen wieder auf von den Toten. Die letzte Schlacht schlagen sie mit Legionen auf beiden Seiten. Treue Freunde sterben, doch sie gewinnen.
Warum also bleibt "Harry Potter" am Schluss ein phantasievolles, spannendes Kinderbuch - Hanni und Nanni im Zauberinternat - und "Buffy" ein Kunstwerk, das jeden, der einmal ernsthaft eingestiegen ist, ins Herz getroffen und seitdem nicht mehr losgelassen hat?
Der Schlüssel zu dieser Frage liegt im unterschiedlichen Umgang der Erzählungen mit den Themen Autorität und Sexualität.

Harry Potter orientiert sich im Leben und selbst noch darüber hinaus an der verehrten Leitfigur seines Schulleiters Dumbledore, an dessen Integrität zwar durchaus Zweifel gesät werden, der Harry im Ungewissen und damit in zusätzlicher tödlicher Gefahr lässt, der jedoch seine wenigen und weit zurückliegenden Fehler Zeit seines Lebens bereut und wiedergutzumachen sucht. Die Freunde und Mitstreiter, die sich zum Kampf gegen das Böse verschworen haben, nennen sich "Dumbledores Armee". Selbst nach dessen Tod bittet Harry Dumbledore noch um die Billigung seiner eigenen letzten Entscheidungen. Zu keinem Zeitpunkt begegnen sich Harry, der geschafft hat, was Dumbledore lebenslang vergeblich versuchte, und Dumbledore, der ewige Lehrmeister und Führer, auf Augenhöhe.
Buffy hat einen Wächter, Giles, der gleichzeitig Bibliothekar an ihrer Schule und ihr Ausbilder und Überwacher bei ihrer Tätigkeit als Jägerin ist. Im Verlauf der Erzählung kommt es mehrfach, und stets deutlicher, zu einer Krise zwischen Buffy und Giles, die zur fortschreitenden Abnabelung Buffys und schließlich zu ihrer ausdrücklichen Abkehr von den Bewertungen, Ratschlägen und Führungsansprüchen Giles' führt. Bereits im Vorfeld hatten sich sowohl Buffy als auch ihr Wächter von der Organisation, der er angehörte, dem Rat der Wächter, abgewandt. Buffy und Giles sind schließlich Vertraute und Kämpfer für die gemeinsame Sache; die Führung liegt in Buffys Händen: sie ist die Jägerin.

Was die Sexualität betrifft: sie kommt in "Harry Potter" nicht vor. Scheue Küsse auf Burgtürmen, unter großen Bäumen und in Mädchenzimmern markieren den Anfang einer jeden Beziehung, die später entweder auseinandergeht oder den zweiten Schritt vollzieht: heiraten und Kinder kriegen.
Buffy verliebt sich zunächst in einen Vampir, der eine Seele hat. Als sie zum ersten Mal miteinander schlafen, lässt die ekstatische Glückseligkeit aufgrund eines Fluches seine Bösartigkeit wieder erwachen. Obwohl sich beide aus tiefstem Herzen lieben, kann es für sie keine gemeinsame Zukunft geben. Buffy hat andere Freunde; schließlich, auf dem Tiefpunkt ihrer Depression, wieder zum Leben am Höllenschlund erweckt worden zu sein, eine Beziehung zu Spike, ihrem ehemaligen Erzfeind, einem Vampir, der nur durch einen Chip in seinem Hirn daran gehindert wird, Menschen abzuschlachten. Das Verhältnis ist auf Buffys Seite geprägt von sexueller Gier und Schuldgefühlen; ein Höhepunkt der Trostlosigkeit - und gleichzeitig ihr einziger Trost - sind die schnellen Ficks im Stehen in der Pause während Buffys Arbeit im Schnellimbiss (passende musikalische Untermalung: hier).
Buffys engste Freundin Willow, eine Hexe, ist kurz davor, in blinder Raserei die Welt zu zerstören, aus Wut und Trauer über den Tod ihrer Geliebten, die von einem gefühlsleeren StarWars-Fan erschossen wurde.
All diese Beziehungen und die identitätsstiftenden und -verändernden Entwicklungen, die von ihnen ausgelöst werden, sind der eigentliche Dreh- und Angelpunkt von "Buffy".
"Harry Potter" propagiert "Liebe" als Waffe gegen die allgegenwärtigen Dämonen.
"Buffy" weiß, dass "Liebe" nur ein Wort ist, dass es in Beziehungen, in tieferer Weise als im Krieg, um die Existenz geht. Und um den Trost, den wir einander geben können und der die Dämonen für eine kurze Zeit fernhalten kann.

Samstag, 21. Juli 2007

Kleiner Nachschlag

Auch anderswo wird über die Freuden des Paddelns berichtet, sogar mit einem Video: Ardèche, harmloser Touristenfluss!
Ich lasse es mir nicht nehmen, hier zum Vortrage zu bringen, dass ich weiland exakt die im Film gezeigte Schnelle mit Bravour gemeistert habe (links is beter, wie die Holländerin ganz richtig sagt, und am besten ist es, die Paddel hochzunehmen, um nicht volle Möhre gegen den Fels zu prallen und die draufsitzenden Knaben - sind das eigentlich immer dieselben?- zu höhnischen Kommentaren zu veranlassen). So, jetzt wisst ihr Bescheid.

Montag, 16. Juli 2007

Der Wind in den Weiden

Honigsaum und Kröterich verbringen ihre Freizeit sinnvoll auf einer Kanutour in Letzeburg. Kaum eingestiegen in ihr wunderschönes blau-grün-verlaufendes (degradé!) Zweierkajak, fangen beide an, kräftig zu paddeln. Leider klappt es mit der Abstimmung noch nicht ganz optimal, so dass das Boot unter den Augen der grinsenden niederländischen Kanuverleiher erstmal ins Gebüsch fährt. Gnädigerweise naht aber bereits die erste Stromschnelle, die bravourös mit hochgenommenen Paddeln gemeistert wird. Hochstimmung. Danach kommt ein sehr idyllischer, ruhiger Flussabschnitt mit blauen Libellen, Schmetterlingen und einer fünfköpfigen Schwanenfamilie, deren Ruhe jetzt jedoch vorbei ist, da zum einen wie wild gerudert wird, was bewirkt, dass das Boot im Slalomkurs von einem Flussufer zum anderen schießt, und zum anderen das Gezeter beginnt. Der Kröterich: "Du musst eintauchen, wenn ich eintauche!", "Du ruderst ja gar nicht!", "Mit Kraft! Du musst Kraft reinlegen!" Honigsaum: "Wenn du immer auf derselben Seite paddelst, fahren wir natürlich ins Gebüsch!", "Du musst abwechselnd links und rechts rudern!", "Wir haben gar keinen Rhythmus! Wir müssen einen Rhythmus finden!"
Die nächste Schnelle naht, ein Segen, Ruder hoch, alles glatt gegangen! Unglücklicherweise ist das folgende Fahrwasser wieder ruhig. Der Kröterich zetert. Honigsaum beschließt, ein Päuschen einzulegen, um ein Butterbrot zu essen, das ist schließlich alles sehr kräftezehrend. Das gibt dem Kröterich die Gelegenheit, ganz allein, wild und mit Kraft seine Paddel zu gebrauchen. Endlich kann er mal zeigen, wie es geht! Gott sei Dank ist niemand in der Nähe, als das Boot eine Volte nach der anderen beschreibt, immer schön im Kreis herum.

Nach diesem Erlebnis ist der Kröterich etwas kleinlauter geworden und erkundigt sich sogar nach den früheren Kanuerfahrungen Honigsaums. Kaum hat er etwas über Dreisterneschnellen und Langtouren vernommen, ist er wieder angestachelt und plant die nächste, gigantische Wildwassertour in Frankreich. Mittlerweile sind die Hosen bis zum Bauchnabel durchnässt, man sitzt in einer Pfütze, die Bremsen blasen zum Angriff. Trotzdem ist es irgendwie friedlicher geworden, Holzbrücken und Landschaften ziehen vorbei, eine Wasserratte zieht lautlos ihre Bahn.

Einen kleinen Zwischenfall gibt es noch, als sich in einer Stromschnelle das Boot querstellt und drei Gestalten in einem Kanadier dahinter daraufhin kentern. "Oh, verdammt, die Kippen!", rufen sie noch, dann plantscht es, und Honigsaum und Kröterich sind weitergezogen.

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Zuletzt aktualisiert: 29. Jan, 17:52

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