Auch anderswo wird über die Freuden des Paddelns berichtet, sogar mit einem Video:
Ardèche, harmloser Touristenfluss!
Ich lasse es mir nicht nehmen, hier zum Vortrage zu bringen, dass ich weiland exakt die im Film gezeigte Schnelle mit Bravour gemeistert habe (links is beter, wie die Holländerin ganz richtig sagt, und am besten ist es, die Paddel hochzunehmen, um nicht volle Möhre gegen den Fels zu prallen und die draufsitzenden Knaben - sind das eigentlich immer dieselben?- zu höhnischen Kommentaren zu veranlassen). So, jetzt wisst ihr Bescheid.
honigsaum - 21. Jul, 17:41
Honigsaum und Kröterich verbringen ihre Freizeit sinnvoll auf einer Kanutour in Letzeburg. Kaum eingestiegen in ihr wunderschönes blau-grün-verlaufendes (degradé!) Zweierkajak, fangen beide an, kräftig zu paddeln. Leider klappt es mit der Abstimmung noch nicht ganz optimal, so dass das Boot unter den Augen der grinsenden niederländischen Kanuverleiher erstmal ins Gebüsch fährt. Gnädigerweise naht aber bereits die erste Stromschnelle, die bravourös mit hochgenommenen Paddeln gemeistert wird. Hochstimmung. Danach kommt ein sehr idyllischer, ruhiger Flussabschnitt mit blauen Libellen, Schmetterlingen und einer fünfköpfigen Schwanenfamilie, deren Ruhe jetzt jedoch vorbei ist, da zum einen wie wild gerudert wird, was bewirkt, dass das Boot im Slalomkurs von einem Flussufer zum anderen schießt, und zum anderen das Gezeter beginnt. Der Kröterich: "Du musst eintauchen, wenn ich eintauche!", "Du ruderst ja gar nicht!", "Mit Kraft! Du musst Kraft reinlegen!" Honigsaum: "Wenn du immer auf derselben Seite paddelst, fahren wir natürlich ins Gebüsch!", "Du musst abwechselnd links und rechts rudern!", "Wir haben gar keinen Rhythmus! Wir müssen einen Rhythmus finden!"
Die nächste Schnelle naht, ein Segen, Ruder hoch, alles glatt gegangen! Unglücklicherweise ist das folgende Fahrwasser wieder ruhig. Der Kröterich zetert. Honigsaum beschließt, ein Päuschen einzulegen, um ein Butterbrot zu essen, das ist schließlich alles sehr kräftezehrend. Das gibt dem Kröterich die Gelegenheit, ganz allein, wild und mit Kraft seine Paddel zu gebrauchen. Endlich kann er mal zeigen, wie es geht! Gott sei Dank ist niemand in der Nähe, als das Boot eine Volte nach der anderen beschreibt, immer schön im Kreis herum.
Nach diesem Erlebnis ist der Kröterich etwas kleinlauter geworden und erkundigt sich sogar nach den früheren Kanuerfahrungen Honigsaums. Kaum hat er etwas über Dreisterneschnellen und Langtouren vernommen, ist er wieder angestachelt und plant die nächste, gigantische Wildwassertour in Frankreich. Mittlerweile sind die Hosen bis zum Bauchnabel durchnässt, man sitzt in einer Pfütze, die Bremsen blasen zum Angriff. Trotzdem ist es irgendwie friedlicher geworden, Holzbrücken und Landschaften ziehen vorbei, eine Wasserratte zieht lautlos ihre Bahn.
Einen kleinen Zwischenfall gibt es noch, als sich in einer Stromschnelle das Boot querstellt und drei Gestalten in einem Kanadier dahinter daraufhin kentern. "Oh, verdammt, die Kippen!", rufen sie noch, dann plantscht es, und Honigsaum und Kröterich sind weitergezogen.
honigsaum - 16. Jul, 15:48
Ich bin ja stolze Besitzerin eines Philatelie-Abonnements (der Kröterich war so frei, es auf meinen Namen - und meine Kosten, selbstverständlich - zu bestellen). Bisher habe ich dem eher ablehnend bis bestenfalls gleichgültig gegenüber gestanden. Heute jedoch kam eine neue Lieferung mit mehreren Hans-Huckebein-Briefmarken darin.
Ist doch ganz schön.
honigsaum - 10. Jul, 19:33
Immer noch Halsweh. Aber schon einen einwöchigen Säugling auf dem Arm gehabt (der auch lange Zeit nicht schrie). Knut darf nicht mehr mit seinem Pfleger spielen. Die Unwetterwarnung steht auf "markantes Wetter". Blau werden wir hier nicht. (Auch nicht gegen die Erbärmlichkeit.) Ach ja, und ich hab nicht mehr länger widerstanden und mir doch noch Gummischuhe gekauft! Mary-Janes! Mit Stickern.
honigsaum - 10. Jul, 15:41
Heute ist Siebenschläfer. Es stürmt, regnet jedoch nicht. Ich bin immer noch mit der Aufarbeitung meines Schlafdefizits beschäftigt. Sonst sitze ich auch gern auf meinem neuen Drehstuhl mit Wippfunktion und denke über die Anschaffung einer Bengalkatze (Filialgeneration 4) nach.
In der Küche sitzt der Kröterich in seiner Bratjacke (ist ja schattenkalt) und verschlingt seinen neuesten Sekten-Teufels-Irren-Reißer, während er literweise Karokaffee in sich hineinschüttet. Heuschnupfenbedingt lugt er unter einem Berg von Papiertaschentüchern hervor, niest ab und zu und schimpft ansonsten über den aus Funk und Fernsehen dringenden "verkoksten Frohsinn" (keine Namen!). Am Telefon ist der Ton abgestellt.
honigsaum - 27. Jun, 19:09
Rainer Werner Fassbinder war als Jugendlicher in seine Schulfreundin (!) verliebt, die er sogar heiraten wollte:"Man liebt nur einmal so / In Wind und Meer und allen Elementen / Einmal beginnt es irgendwo / Und einmal wird es enden.“
1962 wohnte Fassbinder bei seinem Vater, einem Hausverwalter, in Köln. Er besuchte dort das Abendgymnasium und ging mehrmals täglich ins Kino. Außerdem verfasste er, wo er ging und stand, Gedichte: “Die Verse sagen alle nichts Neues. Noch nicht.“
Irgendwann hat er dann wohl herausgefunden, dass er kein Lyriker war.
Und dass er Neues anders sagen musste.
honigsaum - 14. Jun, 15:12
Heute ist das katholische Fest, das das Sakrament der Eucharistie feiert. Das bedeutet, dass Christus in den Hostien und im Messwein leiblich anwesend ist. Das Brot und der Wein werden in der Messe in seinen Leib und sein Blut verwandelt. "Nehmet und esset alle davon." Protestanten glauben das ausdrücklich nicht. Auf dem Weltjugendtag in Köln 2005 hat der Papst das Sakrament der Eucharistie in seinen Reden zum Hauptthema gemacht und in den Mittelpunkt der Feiern gestellt. Damit wurde die Veranstaltung zu einer ausschließlich katholischen, bei der das Mysterium der Transsubstantation deutlich über dem Gemeinschaftsgefühl stand. Kein halber Fisch für die Katholiken!
honigsaum - 7. Jun, 14:44